Die osteopathische Behandlung beim Pferd ist zum einen als Prophylaxe für die Gesunderhaltung des Pferdes sinnvoll. Zum anderen ist eine osteopathische Behandlung vor Trainingsbeginn ratsam, wie z.B. nach längerer Rekonvaleszenz, nach Trainingspause oder vor Ausbildungsbeginn von jungen Pferden. So können Fehlbelastungen am Bewegungsapparat frühzeitig behandelt und durch entsprechendes Training oder Übungen verhindert werden. Auch nach Unfällen und Stürzen ist die Pferdeosteopathie begleitend zur tierärztlichen Behandlung immer sehr empfehlenswert. Dabei variieren die Behandlungsabstände beim gesunden Pferd zwischen drei bis zwölf Monaten, je nach individueller Konstitution und Einsatzbereich des Pferdes.
Einsatzbereiche der Pferdeosteopathie
Es gibt eine Vielzahl von Indikationen bei der sich die Pferdeosteopathie, neben den gängigen Themen am Bewegungsapparat, bewährt hat. Dazu gehören unter anderem auch Funktionsstörungen von Organen und psychische Auffälligkeiten. Besonders bewährt hat sich die Pferdeosteopathie bei folgenden Problemen:
- Lahmheiten und Taktstörungen
- Eingeschränkte Biegung und Stellung
- Genickprobleme
- Schweifschlagen oder Schiefhaltung
- Verspannungen der Muskulatur
- Rückenschmerzen
- Überlastungserkrankungen der Sehnen, Bänder und Gelenke
- Gleichgewichtsprobleme
- Leistungsabfall
- Allergien
- Hormonstörungen
- Verhaltensstörungen
- Headshaking
- Stoffwechselerkrankungen
- Eingeschränkte Kautätigkeit und schlechte Futteraufnahme
- Fehlhaltung der Zunge
Gibt es Kontraindikationen für die Pferdeosteopathie?
Natürlich gibt es auch Erkrankungen die nicht osteopathisch behandelt werden sollten oder in Ausnahmefällen nur in Kooperation mit einem Tierarzt. Dazu gehören vor allem:
- Akute Traumen: Frakturen, Fissuren, Blutergüsse, Blutungen & Verletzungen an Bändern, Sehnen und Muskeln
- Krebstumore
- Infektionskrankheiten mit Fieber
- Arthrose (nicht an betroffenen Gelenken)
Je nach angewandter Behandlungstechnik gibt es noch weitere Einschränkungen. So ist zum Bespiel der Einsatz von manipulativen Techniken bei alten und sehr jungen Pferden (Wachstumsfugen) nicht empfehlenswert. Zudem sollte keine direkte Manipulation am Vorderfußwurzelgelenk, Sprunggelenk, Kniegelenk und Hüftgelenk erfolgen.