Neben Sportpferden (65%) erkranken auch immer mehr Freizeitpferde (40%) an Magengeschwüren, insbesondere sensible und nervöse Pferde sind häufig betroffen. Stress durch Stallwechsel oder hohe Leistungsanforderungen, Futterentzug von über 4 Stunden und die Gabe von bestimmten Medikamenten (Schmerzmittel) begünstigen dabei eine Übersäuerung des Magens und die Entstehung von Magengeschwüren.
Wie entsteht ein Magengeschwür?
Ein Pferd produziert im Vergleich zum Menschen kontinuierlich Magensäure und nicht nur nach Fütterung, weil das Verdauungssystem des Pferdes auf eine 18 stündige, rauhfaserreiche Futteraufnahme ausgerichtet ist. Bei zu geringen Rauhfutterrationen sammelt sich überschüssige Magensäure an und greift die empfindliche Magenschleimhaut an. Begünstigt wird dieser Vorgang zudem durch die Fütterung von stärkehaltigen Futtermitteln wie Getreide und Müslis, bei deren Verdauung Milchsäure freigesetzt wird.
Wie erkenne ich Magenprobleme bei meinem Pferd?
Oft sind die Symptome nicht ganz eindeutig. Erste Hinweise können folgende Anzeichen sein: Reduzierter Appetit, häufige Fresspausen, Leistungsabfall, Widersetzlichkeit beim Reiten, Kolik, Zähneknirschen, Koppen, Kotwasser oder Durchfall. Für die sichere Diagnostik einer Magenerkrankung kann eine Gastroskopie vom Tierarzt durchgeführt werden.
Optimale Fütterung und Haltung sind die beste Therapie!
Neben schulmedizinischen Therapieverfahren zur Behandlung von Magengeschwüren, ist die Akupunktur eine sehr wirksame Methode und kann auch bei akuten Zuständen schnell helfen. Für einen langfristigen Therapieerfolg ist aber eine Optimierung der Haltungs- und Fütterungsbedingungen unerlässlich.
- Dabei sind folgende Punkte besonders zu beachten:
- Ständiger Zugang zu Raufutter
- Nur kleine Kraftfutterrationen pro Mahlzeit
- Stärkereiche Futtermittel wie Getreide, Brot, Bananen vermeiden
- Kein säurehaltiges Obst oder saures Futter (Silage) füttern
- Stress während der Fütterung verhindern