In der Humanmedizin und Physiotherapie von Spitzensportlern hat das Taping bereits große Erfolge erzielt, aber auch immer mehr Patienten mit alltäglichen Beschwerden schwören auf dieses sanfte Therapieverfahren. Besonders bei Erkrankungen des Bewegungsapparates oder bei lymphatischen Problemen hat sich die Wirksamkeit sehr gut bestätigt.
Der Einsatz von Tapeanlagen bei Pferden etablierte sich erst in den letzten Jahren und es hat sich schnell gezeigt, dass sich die positiven Effekte des Tapings auch auf Pferde übertragen lassen. Dabei wirkt das Tape über das Pferdefell genauso gut wie über die Haut beim Menschen.
Das Kinesiologische Taping und seine Wirkung
Das besondere am Kinesiologischen Tape ist die elastische Eigenschaft des Klebebandes, das die volle Bewegungsfreiheit von Haut, Muskulatur und Gelenken erhält und zudem atmungsaktiv und wasserbeständig ist. Mit dem Einsatz des Tapes wird die positive Wirkung einer Therapeutenhand nachgeahmt und der Patient kann über einen längeren Zeitraum unterstützt werden. Verschiedene Anlagetechniken des Tapes fördern unterschiedliche Muskelbewegungen und führen damit zu einer besseren Durchblutung, einer Wärmeproduktion und stimulieren neuromuskuläre Verschaltungen. Diese positiven Effekte stärken die körpereigenen Heilungsmechanismen und beschleunigen Regenerationsprozesse:
- Verbesserung der Lymphzirkulation und des Stoffwechsels
- Unterstützung von Gelenk- und Muskelfunktion
- Reduktion von Schmerzen
- Verbesserung der Beweglichkeit
Die Anwendung beim Pferd
Natürlich ist eine Tapeanlage beim Pferd durch Wälzen und Scheuern größeren Belastungen ausgeliefert als beim Menschen. Berücksichtigt man allerdings einige Faktoren, dann kann ein Pferdetaping problemlos über mehrere Tage halten und das sogar mit Winterfell. Um eine möglichst gute Haltbarkeit der Tapeanlagen zu erreichen, sollte das Fell vor dem Bekleben trocken sein und frei von Staub und Schmutz. Auch der Einsatz von Fliegen- oder Mähnenspray sowie Salben kann sich negativ auf die Haftwirkung der Tapes auswirken. Bei Bedarf kann man die Klebekraft jedoch zusätzlich durch einen speziellen Sprühkleber verbessern.
Jede Tapeanlage sollte immer individuell auf den Patienten angepasst werden, daher sind anatomische Kenntnisse sowie eine gute Untersuchung des Pferdes für den Therapieerfolg ausschlaggebend. Vor und nach der Tapeanlage wird das Pferd in der Bewegung bewertet, um den Effekt der Tapeanlage auf das Gangbild zu überprüfen.
Die Einsatzmöglichkeiten des Pferdetapings
Auch bei den Pferden konzentriert sich der Einsatz des Tapings auf Probleme im Bereich des Bewegungsapparates und einer Unterstützung des Lymphsystems. Darüber hinaus gibt es auch noch viele weitere Krankheitsbilder, hier ein kurzer Überblick über häufige Anwendungsmöglichkeiten:
- Verletzungen des Sehnen- und Bandapparates
- Chronische Gelenkserkrankungen
- Bewegungseinschränkungen und Blockaden
- Fehlstellungen
- Angelaufene Beine und Gelenkgallen
- Blutergüsse und Ödeme
- Muskelverspannungen und Muskelatrophie
- Muskelfaserrisse
- Narben und Wunden